Bienenwachs

Von der alten Bienenwabe zur reinen Bienenwachskerze
Dies soll nur eine kurze Beschreibung über den Wachskreislauf sein.
Bienen produzieren (schwitzen) Wachs aus ihren Wachsdrüsen
Damit bauen Bienen Waben in ein Rähmchen
Diese Bienenwaben werden nun immer bebrütet
Die Biene lässt beim Schlüpfen ihre Puppenhaut in der Zelle zurück
Dadurch wird mit jeder geschlüpften Biene die Zelle immer kleiner und dunkler
Wenn die Wabe dunkel genug ist, wird sie eingeschmolzen
Dazu kommt sie in den Dampfwachsschmelzer
Bei ca. 70 Grad wird Wachs flüssig und läuft unten aus dem Wachsschmelzer in einen Auffangbehälter
Der Trester (alte Puppenhäute) wird durch ein Sieb im Dampfwachsschmelzer vom Wachs getrennt
Wenn das Wachs im Auffangbehälter abgekühlt ist, wird es in den Wachskreislauf zurückgegeben
Der Imkereifachhandel nimmt das grob gereinigte Wachs an und gibt es an einen Wachsverarbeiter weiter
Dort wird es maschinell so gereinigt, dass 100% reines Bienenwachs wieder in den Imkereifachhandel zurück kommt
Der Imker kann jetzt Mittelwände (Wachsplatten) oder Wachspastillen erwerben
Aus diesen werden Kerzen gedreht oder gegossen

Etwas über Kerzenrohstoffe

Ich möchte mich beim Sender BAYERN 1 für den folgenden Artikel bedanken. Er ist von Alexander Dallmus, der dort der BAYERN 1-Umweltkommissar ist. Der Artikel ist am 12.11.2019 erschienen und ich habe die Erlaubnis, Teile davon zu veröffentlichen.

Kerzen verleihen in der dunklen Jahreszeit Räumen eine angenehme Stimmung. Sie werden aus Palmöl, Paraffin und Bienenwachs hergestellt.

Wie umweltfreundlich sind Kerzen?

Wichtigster Kerzenrohstoff ist dabei immer noch Paraffin, das aus Mineralöl gewonnen wird. Zweitwichtigster Rohstoff für Kerzen ist Stearin, hergestellt aus pflanzlichen oder tierischen Fetten.Diese Kerzen werden meist aus Palmöl oder Kokosfett hergestellt. Und schließlich ist das Bienenwachs der natürlichste, aber auch teuerste Rohstoff bei der Herstellung von Kerzen.

Billigkerzen werden meist im so genannten Pulverpressverfahren industriell hergestellt, also gepresstes Paraffin-Granulat mit Docht. Beim sogenannten Gießverfahren wird das Wachs erst erwärmt und schließlich zusammen mit dem Docht in die jeweilige Form gegossen. Kerzen aus dem Gießverfahren sind in der Regel schwerer und brennen auch entsprechend länger. Hierzu wird meistens Bienenwachs oder Stearin verwendet. Noch ist Paraffin der Hauptbestandteil der Kerzen, aber der Rohstoff wird – zumindest in Europa – knapp und teuer. Paraffin ist nämlich ein Abfallprodukt bei der Schmierölproduktion. Allerdings sind die Herstellungsverfahren in den letzten Jahren derart verfeinert worden, dass kaum noch Paraffin anfällt. Deshalb müssen die europäischen Kerzenhersteller das benötigte Paraffin zunehmend importieren. Entsprechend experimentieren die Hersteller bereits mit alternativen chemischen Substanzen. Unterm Strich ist die Klimabilanz von Erdölprodukten immer negativ, das gilt auch für Kerzen aus Paraffin.

„Die meisten Kerzen, die man so kaufen kann im Möbelhaus im Supermarkt bestehen, eben aus Paraffin, und Paraffin wird eben aus Erdöl hergestellt.“ Lia Polotzek vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)

Kerzen aus Stearin

Kerzen aus Stearin sind eine Alternative zu den herkömmlichen Paraffinkerzen. Stearin wird aus pflanzlichen oder tierischen Fetten und Ölen gewonnen. Derzeit ist Stearin wesentlich teurer als vergleichbares Paraffin, deshalb bestehen viele Kerzen auchoft aus einem Paraffin-Stearin-Gemisch, meist im Verhältnis 4:1. Allerdings lohnt es sich immer genau hinzuschauen. Sind nur zehn Prozent des Wachses aus Paraffin, darf es glatt als Stearinkerze verkauft werden. Kerzen aus Palmöl. Palmöl statt Paraffin klingt zunächst ganz gut, weil das Wachs aus einem nachwachsenden Rohstoff gewonnen wird. Allein in Indonesien hat sich der Landverbrauch für Ölpalmen seit 1990 verzehnfacht. Regenwald von einer Fläche, die mehr doppelt so groß ist wie Bayern, wurde den Palmölplantagen inzwischenbereits geopfert. Weit über 400.000 Hektar dienen dabei allein für den Verbrauch von Palmöl in Deutschland.

Kerzen aus Raps oder Sojaöl

Sojawachs wird aus dem Öl der Sojabohnen gewonnen. Bei hohem Druck wird das Sojaöl unter Hitze zu einer wachsähnlichen Masse. Auch Kerzen aus Sojawachs sind in der Regel hochwertiger und brennen langsamer ab, als vergleichbare Paraffinkerzen. Der Schmelzpunkt bei Sojawachs ist jedoch niedriger. Für Sojawachs spricht außerdem, dass es fast rußfrei verbrennt.

Stearin aus tierischen Fetten

Dieses Stearin ist zwar nicht vegan, kann aber durchaus nachhaltig sein, wenn es zum Beispiel aus Schlachtabfällen gewonnen wird. Deshalb hat sich auch eine Aschaffenburger Wachszieherei für Stearin aus tierischen Fetten entschieden. Dort wird tierisches Stearin aus Osteuropa verwendet. Es wird kein Stearin aus Sojawachs verwendet, weil das den Regenwald schädigt. Zwei Drittel der Kerze werden daraus produziert, für das restliche Drittel wird Raps aus nachhaltigem Anbau in Schweden verwendet.

Welches Wachs ist am besten für Kerzen?

Kerzen aus Bienenwachs sind zweifelsfrei die umweltfreundlichste Variante, insbesondere wenn das Wachs aus einer Bio-Imkerei stammt. Die goldgelben Kerzen sind zwar wesentlich teurer als Paraffin- oder Palmöl-Kerzen, aber dafür sind sie ein natürliches Produkt. Produziert wird das Wachs von Arbeitsbienen, die es durch Drüsen ausscheiden und damit ihre Waben bauen. Die bekannte Farbe und den Duft bekommt das Bienenwachs im Stock durch den Honig und die Pollen.Mit nur 0,5 Prozent Marktanteil, spielen die klassischen Wachskerzen jedoch nur eine untergeordnete Rolle.

Hinweise für den Umgang mit Bienenwachs Kerzen.

Die Kerze auf eine Unterlage stellen

Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen

Luftzug vermeiden

Den Docht immer kurz halten. Wenn der Docht zu lang wird, bildet sich meistens oben ein etwas dickerer „ Knubbel“. Dieser muss abgeschnitten werden. Das geht mit einer handelsüblichen Schere. Dazu die Kerze ausmachen, Docht abschneiden und Kerze wieder anzünden. Der Docht sollte so max. 1cm lang sein. Wenn die Kerze ausgemacht wird, den Docht in das flüssige Wachs tauchen und aufrichten.

Die Pflege vom Docht sorgt dafür, dass Sie viel Freude an der perfekt brennenden Kerze haben.

Der weiße Belag den die Bienenwachs Kerzen manchmal haben, zeugt davon, dass sie aus Bienenwachs gefertigt sind.

©Andreas Prellwitz